Chronik von Salmsdorf
Salmsdorf, früher auch SALPERSDORF und auf einem alten Taufkrug auch als SHALPERSDORF bezeichnet, ist ein sehr alter Ort, denn die geschichtlichen Aufzeichnungen gehen bis zum Jahre 1352 zurück. Zu dieser Zeit besaß die Freiherrlich von Rotenhan´sche Familie neben dem Grafen von Truhendingen einige Lehnhöfe hier. So ist die Geschichte des Dorfes sehr eng mit der Familie von Rotenhan und der Kirche verbunden.
Am 15.10.1352 trug Wolfram II. von Rotenhan einen freieigenen Hof zu Salmsdorf dem Bischof Friedrich von Bamberg als Lehen auf, wogegen ihm der Bischof Lehen zu Staffelbach gab. Zum größten Teil aber gehörte Salmsdorf in alter Zeit den Grafen von Truhendingen, die diesen ihren Anteil 1388 um 183 fl an Lutz von Giech verkauften. Von den Giechs hat dann die Familie Rotenhan diesen Anteil „freieigen“ und mit „Centgerichtsbarkeit“ erworben. Das Jahr ist unbekannt. Nur 5 Häuser dieseits des Baches mussten dem Centgrafen zu Eltmann ein gewisses Schutzgeld alljährlich geben.
Beim Anwesen Machwart soll früher die Zehntscheune gestanden haben.
Heute liegt auf dem Dorfplatz ein langer Stein. Von diesem Stein wird erzählt, dass der Grundherr Rotenhan vor der Dorflinde auf diesem Stein sitzend Gericht gehalten habe. Mit einem Schimmel sei er geritten gekommen
Zu ältester Zeit gehörte der Ort zur Pfarrei Eltmann, von 1390 an zu Stettfeld. Wann hier die erste Kirche erbaut wurde, ist nicht bekannt, fest steht jedoch, daß diese 1514 renoviert wurde. Die Kirche selbst wurde auch als Wallfahrtskirche gebraucht und besonders von den Einwohnern des Maingrundes (Stettfeld) viel besucht. Sie war der frommen Rittergestalt des hl. Martin von Tours geweiht. Die Kirche erfreute sich großer Beliebtheit und man sagte von ihr: "Da geschähen Heil- und Gnadenwunder."
1533 führte Hans VI von Rotenhan und sein Sohn Mathäus II die Reformation in Rentweinsdorf ein. Salmsdorf wurde dorthin eingepfarrt und später wurde es Filiale der Pfarrei Rentweinsdorf.
Ab 1612 war der ganze Ort protestantisch. Wegen der pfarrischen und kirchlichen Verhältnisse gab es angeblich viele Streitigkeiten mit den Bischöfen.
Nach 1624 wurde dem Pfarrer zu Rentweinsdorf vom bischöflichen Amtmann zu Ebern bei 100 Taler Strafe verboten, einen Salmsdorfer zu trauen.
Fürchterlich gelitten haben hier die Bewohner wärend des 30-jährigen Krieges, denn es soll nicht ein einziger überlebt haben. Nach diesem Krieg siedelten sich lauter Fremde hier an.
Die jetzige Kirche wurde 1708 von den Brüdern Johann Wilhelm und Philipp Albrecht von Rotenhan mit Hilfe einer Kollekte erbaut und heißt Martinskirche. Einen ganz wesentlichen Aufschwung nahm Salmsdorf nach dem 2. Weltkrieg. So wurde unmittelbar nach Kriegsende (1946) in Gemeinschaftsarbeit mit dem Bau der Wasserleitung begonnen, 1955 begann die Flurbereinigung, 1959 errichtete man die Gemeinschaftsgefrieranlage und 1960 begann der Bau des Schulsaales mit Lehrerwohnhaus. Unter dem sehr rührigen Bürgermeister Ludwig Bock gab es keine Rast. Oberflächenentwässerung, Straßenausbau, Leichenhausbau und die Schaffung eines Siedlungsgeländes waren weitere Stationen. Mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses wurde noch begonnen, ehe zum 1.Mai 1978 die selbständige Gemeinde Salmsdorf dem Markt Rentweinsdorf eingegliedert wurde. In zwischen hat Salmsdorf ein schmuckes Bürgerhaus erhalten.